Wein predigen und Wasser trinken

Das Seetal war einst fest in der Hand der Weinbauern. Und alle Hände voll zu tun hatte der Bauernstand mit der Pflege seiner Rebenkulturen, dem Haupterwerb damals. War der Wettergott gut gesinnt, gab es gute, ertragreiche Jahre. Unwetter, Frost und Hagel konnten handkehrum die ganze Jahresernte zunichte machen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert raffte die aus Amerika eingeschleppte Reblaus die meisten Rebkulturen dahin. Die staatliche Obrigkeit schrieb den Rebbau ab. Sie begann, mit allen Mitteln den Obstanbau zu fördern. Auch die Einfuhr von günstigem ausländischen Wein war dem Rebbau im Seetal nicht förderlich. Das Ende des hiesigen Weinbaus schien besiegelt – vorerst.